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Tonträger-Review
 
Rotor - 7

Rotor - 7
Noisolution/edel
Format: LP

Auch auf Album Nummer sieben (nach fünf Jahren VÖ-Pause) löst das Berliner Instrumental-Ensemble nicht das Rätsel, wieso sich gerade eine Band ohne Sänger auf die Fahnen geschrieben hat, mit seiner Musik wohl ausgerechnet Geschichten erzählen zu wollen. Nach wie vor helfen auch die Songtitel nicht weiter: "Schabracke", "Kahlschlag" oder "Mäander" heißen die einzelnen Tracks - klangliche Assoziationen zu den jeweiligen Stücken bergen sie aber nicht. Was mit dem Geschichten-Erzählen gemeint ist, wird vor allen Dingen durch die vielschichtige, komplexe Struktur der Songs deutlich, die den aufmerksamen Zuhörer durch die Stücke leiten. Mit den episch angelegten Nummern, die sich oft vom Flüstern über zum Orkan aufbauschen und zwischendurch viel Wind machen, setzen Rotor vor allen Dingen auf die Geduld der Zuhörer - und diese wird denn auch belohnt. Schon lange reichen Genrebegriffe alleine nicht mehr aus, um die Musik Rotors zu definieren. Dieses Mal sind es - neben den grundlegenden Stoner- und Doom-Riffs - vor allen Dingen erkennbare Blues-Sprengsel, Prog-Ambition, Krautrock-Affinität - aber auch filigrane Akustik-Ornamente und orchestrale Soundwände, die das Terrain abstecken, innerhalb dessen sich die Herren austoben. Und noch eine klangliche Assoziation lässt aufhorchen: Gleich mehrere Tracks kommen mit der sachlich/trockenen Stacheligkeit des "Red"-Albums gegen Ende der ersten King Crimson-Phase Mitte der 70er daher. Rotor agieren also mit Album Nr. sieben keineswegs im luftleeren Raum, sondern beziehen auf vielfältige Weise Stellung. Und das ist gut so, denn eine Festlegung auf ein einziges, bestimmtes Sounddesign wäre hier nicht hilfreich.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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