Die Ansage von Alaina Moore war klar und deutlich: "Wir wollten ein großes Album schreiben. Etwas, das für das Radio geeignet ist." Dieses Album ist jetzt da und die Gruppe Tennis hielt Wort. "Pollen" ist verdammt noch mal radiotauglich. Mal mehr, mal weniger, niemals gar nicht.

Schon der vorab releaste Song "One Night With The Valet" machte klar, dass die Band, bestehend aus Sängerin Alaina Moore und ihrem Ehemann Patrick Riley, das ernst meinte. Das ist großer Soul, schöner Soul, prachtvoll gespielt und mit Referenzen zu En Vogue und Janet Jackson. Anderes auf diesem Album kommt mit mehr Funk und lässigen 70er-Momenten oder ist fast schon reiner Pop. "Let's Make A Mistake Tonight" zum Beispiel könnte auch ein Madonna-Track sein. Nicht deren bester, aber besser als das neue Zeug von Miley Cyrus. Später wird auch noch mal die Gitarre geschrotet, wodurch "Never Been Wrong" zu einem richtig schönen Indie-Popper wird, oder die - natürlich - radiotaugliche Ballade gespielt ("Pillow For A Cloud"), selten geht es ein wenig verkopfter zu. Leider. Denn bei aller Schönheit, bei aller Klasse, ein bisschen mehr um die Ecke hätte der Platte nicht geschadet, ein wenig mehr dieser minimal schrägeren Beats, die "Hotel Valet" gleich noch mal besser machen, hätten aus dieser Platte keine kleinere gemacht.