Manchmal ist das ganz einfach mit der Namensgebung. Die französische Protagonistin, die sich hinter dem Projektnamen The Rodeo versteckt, heißt Dorothée Hannequin. "The Rodeo" ist dann ein Anagramm aus den Buchstaben des Vornamens "Dorothee" und dass sich ihr Nachname "Hannequin" doch sehr nach "Arlequin" (Harlekin) anhört, kam ihr für ihr viertes Album nun gerade recht. Mit malerischen Titeln hatte es Dorothée immer schon. Ihr letztes Album hieß etwa "Thériantropie Paradis" - in etwa "Bestialität des Paradieses" und die davor "Music Maelström" und "La Musica Del Diavolo". Leider erlaubt das gar keinen Rückschluss auf die Musik, denn das Interessante an diesem Projekt ist der Umstand, dass Dorothée - wie auch auf dem letzten Album - ihrem französischen Erbe in sprachlicher und auch musikalischer Hinsicht treu bleibt, obwohl sie ihre Songs/Chansons immer noch im Mindset einer amerikanischen Songwriterin erträumt, als die sie ihre ersten beiden, englischsprachigen Alben präsentierte. Verwendete sie früher öfter Americana-Akzente, so ist "Arlequine" ganz klar vom Franco-Pop der 70er Jahre inspiriert und gefällt mit jeder Menge Hit-trächtiger Refrains und einer abwechslungsreichen Instrumentierung, die sich aber mehr an Gainsbourg, Dutronc, Hardy oder an Ye Ye-Traditonen orientiert, als an amerikanischen Musik-Tugenden. Dazu gehören leider auch eine Prise Kitsch und vielleicht sogar absichtlich recht naiv formulierten "paroles" mit eskapistischen Elementen. Eigentlich kommt diese Scheibe ein wenig zu früh im Jahr, denn die eher Dur- als Moll-lastigen Tendenzen kommen mit charmanter sommerlicher Leichtigkeit daher.