Es war wahrscheinlich gar nicht der ursprüngliche Plan - aber in dem Bemühen, einer Aneinanderreihung persönlicher Tragödien und Unbilden mit Mitteln der Musik etwas Kathartisches abgewinnen zu können, erschufen Ryan und Angelica Hay mit ihrem Projekt Pink Sky eine Art E-Pop-Requiem für ihre eigene Lebensgeschichte. Ein fast tödlicher Autounfall und ein verheerender Schwangerschaftsverlust brachten Ryan Hay auf die Idee, seiner Partnerin in seine musikalische Arbeit als Pianist einzubinden und kaufte ihr zu diesem Zweck einen Drumcomputer. Aus diesem Ansatz entwickelte sich dann der Sound von Pink Sky, mittels dessen Ryan und Angelica ihre Traumata nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch verarbeiten und zum Ausdruck bringen können. Das ist nicht immer angenehm. Brutal ehrliche Lyrics, eine logischerweise melancholische Grundtendenz, eine Prise Doom und zuweilen klangliche Elemente, die die Zerrissenheit des Themas mit verstörend abrasiven Soundwänden verdeutlichen, machen die Sache mit Tracks wie dem Instrumental "Paradise Lost" zu einer gewissen Herausforderung für den Hörer. Jedoch sind Ryan und Angelica gewiefte Songwriter und halten den Zuhörer mit immer wieder neuen und passenden Ideen bei der Stange und schaffen es zuweilen sogar eine gewisse poppige Note und einen Sinn für Schönheit im allgemeinen Darkwave Schattentreiben zu etablieren. Letztlich steht natürlich der therapeutische Hintergrund im Zentrum - und in diesem Sinne kann "Total Devotion" auch eine tröstliche, heilende Wirkung auf den Zuhörer haben.