Auf ihrem fünften Studio-Album fährt das Multikulti-Weltmusik-Folkpop-Singer-Songwriter-Kollektiv Bukaraha so ziemlich alles auf, was die Jungs, die sich dereinst an der Kölner Kunsthochschule getroffen haben, zu bieten haben. Und das ist eine ganze Menge unterschiedlicher und auf den ersten Blick eigentlich unvereinbarer Elemente, die das Quartett um den charismatischen Sänger Soufian Zoghani zu einem referenzenreichen Soundmix verquickt, mittels dessen sie seit einigen Jahren insbesondere als Live-Act immens populär geworden sind. Offensichtlich zehren die Herren dabei sowohl von ihren unterschiedlichen kulturellen Backgrounds wie auch von ihren Reisen, ihren Erfahrungen als Straßenmusiker und letztlich ihrer Offenheit zeitgenössischen Kollegen gegenüber. Das Thema des Albums sind die Fluten als solche und die Geschichten, die sie erzählen. Dabei geht es nicht nur um Wasser-Fluten, sondern auch solche, die etwa Reize, Propaganda, Spekulation oder gar Migranten mit sich bringen. Die Ernsthaftigkeit der mit ehrenwerter Absicht verklausulierten, mehrsprachig angelegten Lyrics wird dabei ein wenig durch die Lebhaftigkeit der stilistisch vollkommen unberechenbaren Musik aufgefangen. Vom der Epik des Titeltracks über den Gospel-Blues von "Trails Of Bones" und den Appalachen-Folk von "Follow The Moon", Alt-Country a la "Assad" oder "Storytelling Animal" im "Lemon Tree"-Folkpop-Stil bieten Bukahara einen gehörigen stilistischen Mehrwert, den sie durch die ungewöhnliche Instrumentierung mit Mandoline, Geige, Sousaphon und Posaune noch mal unterstreichen.