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Paula Paula - Schade Kaputt

Platte der Woche

KW 18/2023


Paula Paula - Schade Kaputt
Listenrecords
Format: LP

In unseren Breiten findet man solche Juwelchen ja nicht sooo häufig - aber Paula Paula, das neue Bandprojekt der Berliner Songwriterin Marlène Colle und ihren Freunden, ist eine waschechte Allstar-Angelegenheit. Und das kam so: Zu Beginn ihrer musikalischen Laufbahn agierte Marlène mit der Cellistin Kristina Koropecki (die zusammen mit dem Kanadier Mark Berube das Duo Kliffs bildet) und dem Käptn Peng-Drummer Peter Bartz das Trio Yippie Yeah. In dieser Konstellation brachte es das Trio immerhin auf mehrere EPs. Nebenher trat Marlène (dann ohne ihren Nachnamen Colle) auch als Solo-Künstlerin in Erscheinung - zum Beispiel dann, wenn sie auf Einladung Gisbert zu Knyphausen und Agnes Obel (in deren Band Kristina Koropecki ebenfalls als Cellistin tätig war) als Support-Act auf Tour begleitete - und dort neben Pop-Musik im weitesten Sinne auch Chansons und Kunstlieder im Angebot hatte. Irgendwann kam dann das Eine zum Anderen und das Personal wurde um mehrere relevante Positionen aufgestockt, als es daran ging, Material für ein ganzes Album in Angriff zu nehmen. Im Folgenden kamen dann noch Gisbert zu Knyphausen in seiner Zusatz-Funktion als Bassist hinzu und Drummer Joda Förster - seines Zeichens Mitglied der Schlagzeugmafia, der aber auch als Session-Drummer für z.B. Max Prosa oder Dota tätig war und schließlich der Songwriter-Kollege Daniel Freitag, der sich als Synthie-Spezialist und Produzent anschloss. Kein Wunder also, dass es dafür dann auch einen neuen Projektnamen brauchte - und der lautet dann eben Paula Paula.

Und das beste dabei: Es handelt sich dabei keineswegs um das Projekt einer Liedermacherin und ihrer Angestellten, sondern um eine kollaborative Angelegenheit, denn während die Texte (bzw. lyrics und paroles) auf Deutsch, Englisch und Französisch schon von Marlène stammen, wurde die Musik gemeinsam im Kollektiv erarbeitet. Und die hat es in sich: Zwar enthält das Album "Schade Kaputt" nur neun Tracks - von denen aber nun wirklich jeder eine ganz eigene musikalische Identität hat. Denn während sich Marlène solo als Piano-Chansonnière empfahl, werden hier zwischen New Wave-, Kook-, Folk-, E-, Chamber-, Dream- und Artpop so ziemlich alle Stilistiken moderner, handgemachter Pop-Musik bedient. Der Titel des Albums "Schade Kaputt" ist dabei zugleich auch Programm, denn Marlène delektiert sich - auf höchst humorvolle, aber auch poetisch angehauchte Art - an allem, was in unseren wirren Zeiten alles kaputt gehen kann. Und das sind nicht nur (aber auch) Elektrogräte, sondern auch Beziehungen, die Welt, die Zukunft (auf Französisch), Online-Verbindungen oder die geistige Gesundheit.


-Ullrich Maurer-


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