Da Sophie Ellis-Bextor auf ihrem neuen Album einen Track namens "Tokyo" im Angebot hat und das japanische Schriftzeichen für "Hana" verwendet, ist klar, dass mit dem Titel keine Person, sondern eine "Blume" gemeint ist. Und eine sehr schöne Blume ist das siebte Studio-Album der erstaunlich beständig agierenden Künstlerin, die sich auch bei diesem Projekt wieder mit ihrem Freund Ed Harcourt zusammen getan hat, auch auf der musikalischen Seite. "Hana" ist dabei der Abschluss einer Trilogie, mit der sich Sophie den Inspirationen bestimmter Orte zuwendet, die sie auf ihren Reisen entdeckte. In dem Fall also Japan bzw. Ostasien. Das gilt nicht unbedingt musikalisch, sondern eher mit Bezug auf die Lyrics, in denen Sophie Impressionen von und Erinnerung an diese Reisen in die besungenen Regionen verarbeitet. Dieser Umstand - und ihre vielen Nebenjobs als Podcasterin, Kuratorin ihrer Kitchen-Disco-Reihe auf BBC 2, Kochbuchautorin und Benefiz-Marathon-Tänzerin - sind auch der Grund dafür, warum zwischen ihren Veröffentlichungen immer relativ große Abstände liegen. Das bedingt dann aber auch, dass sich die Qualität insbesondere des Songwritings stetig gesteigert hat.

Heutzutage hat sich Sophie von den Slogan-artig ausgeführten Dance-Pop-Statements ihrer Frühzeit abgesetzt und erzählt kleine Geschichten in ihren Songs, baut Spannungsbögen auf und verpflichtet sich einer gewissen Dramaturgie. Musikalisch bietet das von Ed Harcourt fast schon akribisch organisch inszenierte Werk brillante Old-School-Disco-Pop-Tracks mit Dreampop-Flair - die sich allerdings nicht im hedonistischen Party-Modus verlieren, sondern mit einer gewissen Ernsthaftigkeit und einer melancholischen Grundnote deherkommen, was nicht nur den balladeskeren Momenten, sondern auch den Up-Tempo-Nummern einfach mehr Tiefe verleiht.