"Love Is Not A Weakness" ist das Solo-Debüt der deutsch-amerikanischen Musikerin Susanne Folk. Zwar spricht man ihren Nachnamen tatsächlich aus wie die Musikrichtung - aber mit Folk im traditionellen Sinne hat Susanne Folk nur ganz wenig am Hut. In Bandprojekten wie Susanne Folk Trio & Celina Muza, Call Me Cleo und So Weiss agierte die studierte Jazzerin zunächst mal als Saxophonistin in ihrem angestammten Metier. Auf dem nun vorliegenden Solo-Debüt griff sie indes auf ihre Erfahrungen als Pianistin zurück und betätigt sich auch als Sängerin und Songwriterin. Mit einer Sammlung von Solo-Piano-Songs bewegt sie sich stilistisch in einem Niemandsland zwischen Art- bzw. Kook Pop, Kunstlied und Darkwave-Vibes, die sie mit dezidiert düsterem Grundton und der notwendigen Dramatik performerisch recht glaubwürdig verkörpert. In ihren Songs beschäftigt sich Susanne Folk mit Ereignissen und Beobachtungen aus ihrem Alltagsleben - allerdings nicht mit therapeutischer oder selbstfinderischer Absicht, sondern als neutrale Kommentatorin. Das führt dazu, dass ihre Musik nicht - wie so oft in diesem Metier - aus dem Bauch heraus auf emotionale Weise präsentiert wird, sondern mit einen konkreten Plan und einer klaren konzeptionellen Vorstellung. Übersetzt heißt das: Mit einer gewissen professionellen Distanz. Dabei zehrt sie von ihren Jazz-Roots auch nicht in dem Sinne, dass sie sie improvisatorischen, sondern die strukturellen Aspekte dieser Musikrichtung in den Vordergrund stellt - sondern nur den Bezug zu Harmonie und Melodieführung. In diesem Sinne nimmt sie unter ihren Kolleginnen dann schon eine Ausnahmestellung ein. Für Susanne Folk ist dieses Projekt dann aber schon ein mutiger und wichtiger Schritt, der sie erstmals auf sich selbst gestellt zeigt.