Es sind nur fünf Lieder. Aber es sind fünf richtig tolle Lieder. Von fünf MusikerInnen, die man allesamt kennt. Bis vor kurzem aber eben nicht als Teil von Die Benjamins. Die fanden ihren Anfang, als Max Gruber und damit Drangsal bei Hans-A-Plast-Sängerin Annette Benjamin anrief und nach einer Zusammenarbeit fragte. Es klappte. Aber nur zu zweit ging wohl nicht, also kamen auch noch Charlotte Brandi, Julian Knoth (Die Nerven) und Thomas Götz (Beatsteaks) dazu. Crazy Combo!

Jetzt haben sie eine erste EP am Start, die auf Tomatenplatten von Götz erscheint und die von Max Rieger (ebenfalls von Die Nerven) produziert wurde. Eine tolle, eine sehr, sehr abwechslungsreiche EP. "Aus Liebe" eröffnet NDW-punkig mit Post-Note, "Drehen und wenden" ist danach opulente, leicht punkige und ganz schön verspielte Popmusik. Vor allem aber Musik, die einen packt, aufregend, mitreißend, ohrwürmig. Und am Ende sogar mit Chor. Herrlich. "Gleißendes Glück" dann drosselt das Tempo, erhöht dafür die Melancholie, "Kommen und gehen" kommt und geht mit Turbostaat-Riffs und einem 80er Pop-Refrain, ohne den Punk zu verleugnen, ehe "Verschwinden" das Ganze fast schon sanft beendet. Für den Moment, denn das geht ja alles schnell, da fängt man direkt noch mal von vorne an und noch mal und noch mal. Toll! Genau wie das, was Annette Benjamin sagt: "Genug Songs für ein Album hätten wir gehabt. Aber für den Anfang fand ich das EP-Format ideal, einfach mal machen, einfach ausprobieren." Wir finden: hat geklappt, bitte mehr davon!