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The Sweet Serenades - Everything Dies Eigenveröffentlichung
Format: Digital
Manchmal ist es schon seltsam, auf welchen verschlungenen Wegen sich die Musikhistorie ihren Weg sucht, dabei manchen Umweg macht und teilweise wieder auf sich selbst verweist. The Sweet Serenades ist keine klassische Band, sondern das Projekt des schwedischen Soundfricklers Martin Nordvall, der dieses zweite Album unter dem Eindruck des plötzlichen Todes seines Vaters wie auch gleichzeitig der Geburt seiner Tochter als bittersüße Kontemplation über den Sinn des Lebens anstieß. Mit Hilfe des Produzenten Johannes Berglund und gesanglicher Unterstützung seiner Songwriter-Kollegin Jennie Abrahamson bei dem Song "Hey Little Bird" gelang ihm dabei eine New Wave Pop-Scheibe, die stimmungsmäßig besonders gut ausbalanciert erscheint und mit dem Song "Don't Cry" als "optimistisches Lied über Depressionen" wahrlich neue Maßstäbe setzt. Um aber noch mal auf die Musikhistorie zurückzukommen, die sich da ihren Weg sucht: Klanglich, atmosphärisch und sogar gesanglich erinnert diese Scheibe an die Arbeiten des leider viel zu früh verstorbenen britischen Songwriters Adrian Borland und dessen Bandprojekt The Sound. Anders als Nordvall schaffte es Borland ja nicht, sich mittels seiner Musik von seinen Depressionen zu lösen und stürzte sich 1999 vor einen in den Bahnhof von Wimbledon einfahrenden Zug. Vermutlich hat Nordvall ja nie etwas von Borland gehört, aber die Ähnlichkeiten sind schon erstaunlich - aber damit sind wir wieder bei den verschlungenen Wegen der Musikhistorie.
-Ullrich Maurer-
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