Nachdem das von Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobi Friedrich gegründete Allstar-Projekt Husten zunächst mal eine Spielwiese für musikalische Ideen war, die zu den anderen Projekten der Herren nicht so ganz gepasst hatten, erschien nach einigen EP-Sammelsurien 2022 dann doch mal das Debüt-Album "Aus allen Nähten". Nachdem die Band Husten dann ihrem Projektnamen alle Ehre machte und Live-Pläne eben durch einen Husten Gisberts durcheinandergewirbelt wurden, fand die Band in der Folgezeit so viel Geschmack an der Live-Präsentation des Materials, dass man beschloss, im Frühjahr 2023 gleich wieder ins Studio zu gehen, um die zweite LP einzuspielen. Dazu buchte sich die Band in einem Studio im spanischen Montril ein und machte sich mit großem Enthusiasmus - aber ohne konkretes Songmaterial - an die Arbeit.

Die Songs entstanden dann kollaborativ vor Ort bei den Sessions in Montril und als dann die Kumpels von der Rhythmusgruppe und Moses Schneider als zweite Gitarrist hinzustießen, gab es 15 neue Lieder zur Auswahl. Kurz gesagt: Genau das hört man diesen Aufnahmen dann auch an - und zwar in durchaus positiver Hinsicht. Denn insbesondere die Arrangements des Materials und die Weise, wie die Herren hier ohne Rücksicht auf Verluste die Extreme ausreizen und die Stile miteinander kombinieren - ohne dabei an Konventionen und Hörgewohnheiten Rücksicht zu nehmen, zeugt davon, dass hier mehre Köche ihre Hände gewinnbringend im Teig hatten. Das kommt zudem alles schön rau und auch ein wenig unfertig daher. Und es klingt dann eben auch betont spielfreudig und lebendig - ganz so, wie auf der Bühne, wo einige der neuen Tracks wie z.B. die vorab veröffentlichte Single "Lass mich bitte nicht in Ruh" inzwischen auch schon zu Publikumsfavoriten geworden sind. Kurzum: Spätestens mit diesem Album sind Husten von der musikalischen Spielwiese von Individualisten zur echten Band herangereift.