Eine wechselvolle Laufbahn hat die dänische Songwriterin, Produzentin, Schauspielerin und gewesene Ballettänzerin (die die Welt tatsächlich immer noch als Tanzinszenierung sieht) Nanna Øland Fabricius durchlaufen. So arbeitete sie in der Vergangenheit etwa mit Pharell Williams, Dan Carey, Tricky, Thomas "Doveman" Bartlett oder (als Schauspielerin) Mads Mikkelsen und probierte dabei musikalisch so einiges aus. Mit dem neuen Album Loop Soup kehrt sie sozusagen zu ihren musikalischen Wurzeln zurück und präsentiert ein lupenreines Pop-Album mit starken Disco- und Glamour-Momenten und einem angenehmen Retro-Flair. Was allerdings dieses Album von ihren frühen Scheiben unterscheidet, ist die inzwischen angesammelte Lebenserfahrung, die sie dann in autobiographisch ausgeprägten Lyrics als Empfehlungen an ihr Publikum weiterreicht. Im Prinzip ist "Loop Soup" ein Empowerment-Album der besonderen Art geworden, denn hier steht Oh Land für die Außenseiter, Freaks, Aliens, Lebenskünstler und Unterprivilegierten ein, die sich - wie sie aber ohne Anwalt und Ressourcen - durch das Chaos unserer Zeiten wurschteln müssen. Das geschieht mit viel Humor und auch schon mal im kunterbunten Comic- und Science Fiction Stil. Und gerade weil das von einer gestandenen Frau in einem konsequenten E-Pop-Setting mit einer Portion gesteuerter unschuldiger Naivität dargeboten wird, ist das vielleicht effektiver, als vieles, was in dieser Richtung ansonsten eher so etwa aus der Indie-Flüster-Folk kommt.