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Liz Metta - Introspection Siluh/Cargo
Format: LP
Ein klassisches Pandemie-Thema - nämlich das Erforschen des Inneren im Verhältnis zum Äußeren - hat sich die Wahl-Wienerin Maria Elisabeth Thornton a.k.a. Liz Metta für ihr Debüt-Album "Introspection" ausgesucht. Freilich ist der inhaltliche Aspekt bei diesem Projekt gar nicht so ausschlaggebend - denn eine Botschaft möchte Liz Metta jenseits des offensichtlichen Selbstfindungsaspektes der deskriptiven Lyrics gar nicht vermitteln. Stattdessen steht vor allem die Tatsache im Vordergrund, dass die studierte Landschaftsarchitektin auch eine versierte Gitarristin ist und sich als musikalisches Medium eine psychedelische Form des klassischen Dreampop ausgesucht hat.
Die Art, mit der Liz Metta da ihre effektverstärkten Klingklang-Gitarrenspuren mit viel Hall, Delay und Loops zu psychedelischen Klangwolken verdichtet, erinnert dabei dann an die klassischen Vorreiter des Genres, die mit ihrem Ansatz in den 80ern die Grundlagen für diese Art von Musik erschufen - beispielsweise an Acts wie die Cocteau Twins, The Sundays oder Durutti Column. In dem Track "Distance" greift sie sogar auf Dub- und Reggae-Elemente zurück, die aber auch in einem 80s Dreampop-Kontext eingebettet werden. Songwriterisch ist Liz Metta allerdings deutlich im Hier und Jetzt verwurzelt und achtet auf konventionelle Songstrukturen, auch wenn sie oft auf das Medium der Trance- und Mantra-artigen Wiederholung setzt. Wer sich mit dieser Art von Musik vertraut fühlt, wird kein Problem haben, sich in der Welt der Liz Metta auf Anhieb zurecht zu finden.
-Ullrich Maurer-
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