Als Auftrags-Songwriterin für Acts wie Zara Larsson oder Tove Styrke hat die schwedische Musikerin Anna Linnea Södahl - kurz Nea - schon ziemlich genau drauf, wie Pop-Songs heutzutage zu funktionieren haben. Als sie sich dann 2019/2020 entschied, eine eigene Karriere als Pop-Queen anzugehen, hatte sie also eine solide Basis, auf die sie aufbauen konnte. Dann allerdings wird es bizarr: Auf der Suche nach dem, was sie als Songwriterin in eigener Sache eigentlich ausmacht, tat sie sich dann mit dem Produzenten Daniel Ledinsky zusammen - einem Pop-Spezialist, der auch schon Carly Rae Jepsen und Tove Lo produktionstechnisch betreute. Und der half ihr dann dabei, songwriterisch und hinter dem Mischpult zu sich selbst zu finden.

Das Ergebnis ist aber keineswegs eine Scheibe mit einer erkennbaren, eigenen Identität, sondern eine, die klingt wie ein Mix-Tape, da alle Tracks in einem anderen musikalischen Genre angesiedelt sind: Mal folky, mal rockig, mal soulig, mal wavig und mal retro hangelt sich das Paar so von Track zu Track. Nicht dass die Songs in ihrer jeweiligen stilistischen Nische nicht funktionieren würden - aber eben nicht als Werk mit einem eigenen Sound. Und dann ist da noch der letzte Track "Yes": Dabei handelt es sich um Neas Plädoyer, das Leben voll auszuschöpfen. Die Musik jedoch wurde 1:1 von dem All Saints/William Orbit-Track "The Beach" entlehnt.