Wie der Name schon sagt: Das australische Indie-Pop-Quartett Vacations weckt zumindest klanglich gleich mit "Next Exit", dem ersten Track seines neuen Albums, Assoziationen an Urlaub und Sorglosigkeit weit abseits der Lasten des postmodernen Lebens. Auch wenn sich durch den Gesang von Campbell Burns immer wieder eine melancholische Note einschleicht, wenn er über das bereits im LP-Titel anklingende Gefühl von Zuhause im eigentlichen und im metaphysischen Sinne sinniert, geht der Band aus Newcastle in New South Wales auch beim Rest ihres inzwischen dritten Album nie eine gewisse Leichtigkeit verloren. Ohne auf die Melodieverliebtheit des 2020er-Vorgängers "Forever In Bloom" zu verzichten, strecken Vacations dieses Mal klanglich die Fühler in neue Richtungen aus - und kennen dabei keine Berührungsängste. So sind dieses Mal verstärkte Anklänge an Nashville-Americana (Klavier, akustische Gitarren und Lap-Steel mit Country-Flair) genauso erlaubt wie mehr Drum Machines und Synthesizer, ohne das die Songs soundtechnisch aus dem Ruder laufen. Das bedeutet aber auch: Nachdem Vacations den DIY-Handmade-Charme ihrer ersten beiden EPs "Days" und "Vibes" von 2015/2016 bereits mit ihrem Debütalbum ein gutes Stück weit hinter sich gelassen haben, setzten sie nun endgültig die Segel Richtung Mainstream. Interessanter macht die Hinwendung zu einem immer glatter werdenden Sound Vacations zwar nur bedingt, aber der Erfolg gibt den Musikern Recht. Zehn Millionen monatliche Hörer allein auf Spotify können sich nicht irren!