Ein Film, der nie gedreht wurde. Eine Band, die nie entstanden wäre, hätten sich nicht vor langer Zeit drei grundverschiedene Menschen auf einer britischen Kunstschule getroffen. Das ist soweit nichts ungewöhnliches, käme nicht ein Drittel aus dem Filmbereich und ein anderes aus der psychiatrischen Krankenpflege, während der letzte im Bunde bis dato Gasleitungen installierte.

Gemeinsam produzierte man 1994 "Slim Western", eine Hommage an den Kult, der an diesen frühen Samstagabenden auch hierzulande in Form von Bonanza und ähnlichem Fastfood in die Haushalte gelangte. Die Fortsetzung jetzt erinnert zunächst allerdings einmal an die tiefdurchdringende Morbidität Neil Youngs im 1996er "Dead Man" Filmscore. Ohne herkömmliche Songstrukturen, aber dennoch der Form halber auf 13 Tracks verteilt, geht das Ohr auf eine Reise zwischen Geisterstadt und unwirklicher Wüste. Unterbrochen wird das Ganze dann auch nur kurz durch Pferdegetrappel, ein paar Stimmen, düsteren Gesang und Fata Morgana-artige Mariachi Klänge, die alsbald auch wieder im Nichts verklingen.

Wer eine Flasche Rotwein zur Hand hat, sollte noch eben die Dunkelheit abwarten, bevor er die Scheibe ins CD-Fach legt. Kino kann mitunter so einfach sein. Und vor allem mit jedem weiteren Hören eine neue Handlung sich entspinnen.