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Tonträger-Review
 
Taylor McCall - Mellow War

Taylor McCall - Mellow War
Black Powder Soul/Thirty Tigers/Membran
Format: LP

Einen sanften Krieger präsentiert Taylor McCall auf dem Cover seines zweiten Albums "Mellow War". Nun ist das aber so eine Sache mit den Covermotiven des Neo-Soul-Blues-Brothers. Auf die Frage, wer das denn wohl auf dem Cover des Debüt-Albums "Black Powder Soul" sei, antwortete McCall 2019 "Wer ist der Mann auf dem Cover denn nicht? Ich bin es, es ist der Teufel, es ist Gott, es bist du, es ist irgendjemand." Will meinen: Da ist eine ganze Prise Symbolik im Spiel. Und so zeigt das Bild dann auch nicht McCall selbst, sondern seinen Großvater während seiner Zeit in Vietnam.

Es geht dann auch um eine Hommage an jenen Mann, dem McCall auch schon auf dem Debüt Tribut zielte, weil dieser ihn an seine Musik herangeführt hatte. Und worum geht es musikalisch? Nun Blues und Soul sind schon die Basis des McCall'schen Tuns. Allerdings nicht in jenem Sinne, dass er mit diesem Ansatz den Altvorderen dann auch noch musikalisch Tribut zollen will, sondern in jenem, dass er Blue Note und souligen Gesang als Mittel zum Zweck für den Gospel according to Taylor McCall verwendet. Irgendwelche Klischees und allzu deutlichen Schemata wird man in der Musik von Taylor McCall nicht finden. Denn zunächst mal ist McCall ein Songwriter und Geschichtenerzähler, dann ein empathisch nuschelnder Crooner und erst dann ein Blueser und Soulman. Es geht dabei dann aber weder um klassische Spielarten des Blues (und schon gar keinen Blues-Rock) oder Soul. Nein - wer hier nach Referenzen sucht, wird bei Kollegen McCalls wie Joe Henry oder Willy Vlautin fündig werden, die den Blues und/oder den Soul - wie McCall - als spirituelle Lebenseinstellung und nicht als Stil (oder als Möglichkeit sich zu profilieren) begreifen. Obwohl das eine oder andere psychedelische Gitarrensolo aus der allgemein "mellow" gehaltenen Gemengelage heraussticht, sind die Songs McCalls alle als verschleppte, organische und oft akustisch implementierte Noir-Balladen angelegt - ein Setting das dem predigenden Unterton mit seinen Gospel-trächtigen Arrangements durchaus entgegen kommt. Gerade war McCall in Großbritannien als "Special Guest" mit Robert Plant auf Tour. Go figure! Übrigens: Freunde von Standard-Americana-Sounds sollten von dieser Veröffentlichung lieber die Finger lassen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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