Ein dann doch gewöhnungsbedürftiges Konzept hat sich die kanadische Avantgarde-Popperin (und Basketballspielerin) Dinah Thorpe für ihre siebte Veröffentlichung (nicht mitgezählt die 2020er EP "Afterglow") ausgedacht. So pendelt sie auf der musikalischen Seite ständig zwischen Extremen wie stolpernder Tontaubenschießerei, abstrakten, auf dem Bass ausgetragenen Math- und Post-Sound-Gefechten und eingängigen, hochmelodischen poppigen Passagen, die mal mit klassisch strukturiert, mal mit Club-Elementen und teilweise gar balladesk ausgelegt sind. Das Problem dabei: Das richtet sie nicht konsequent an bestimmten Songs aus, sondern packt diese drei Extreme dann - mit vielen Breaks und Stops und meist unterlegt mit ihrem charakteristischen Sprechgesang - in wechselnden Anteilen jeweils alle auf ein Mal in einen Track. Das macht die Sache dann zwar intellektuell spannend, aber unterhaltungstechnisch schwierig - zumal sich Dinah inhaltlich auf das deklamieren philosophischer Selbstgespräche und nicht etwa auf klassisches Storytelling festgelegt hat. Sagen wie mal so: Eine klassische Popscheibe ist dann nicht gerade dabei herausgekommen. Das soll aber gar kein Vorwurf sein - und schon gar nicht in einen Verriss ausarten. Eher schon in eine Warnung für Party-People - denn Dinahs künstlerische Vision wird eher auf der konzeptionellen als auf der musikalischen Ebene deutlich.