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Bleachers - Bleachers

Bleachers - Bleachers
Virgin/Universal
Format: LP

Die Bleachers sind die Band des ambitionierten Songwriters und Grammy-prämierten Erfolgsproduzenten Jack Antonoff und das nun vorliegende, selbst betitelte Werk ist das bereits vierte Album des zunächst als Geheimprojekt gegründeten Ensembles. Geheimprojekt wohl deswegen, weil die Jungs im Stile einer modernen Wrecking Crew auch die Musik der letzten sechs Taylor Swift-Alben, der letzten drei Lana Del Rey-Alben und der letzten beiden St. Vincent-Alben einspielten. Antonoff (der als Produzent in L.A. arbeitet) kommt aus New Jersey und ist ein Fan von Bruce Springsteen (mit dem zusammen er 2020 den Bleachers-Song "Chinatown" einspielte). Auf den letzten drei Bleachers-Alben beschäftigte sich Antonoff mit dem Tod seiner jüngeren Schwester (ein Thema, das man als betroffener nicht wirklich abschütteln oder "verarbeiten" kann), entschloss sich aber, für das nun vorliegende Doppelalbum das Thema "Tribute Living" aufzugreifen. Das ist eine Idee, das Leben für Verstorbene weiterzudenken.

Angeregt durch den Umstand, dass Antonoff inzwischen sein persönliches Glück gefunden hat, entstand so eine Songsammlung, die - zumindest partiell - musikalisch gelöster, poppiger und positiver gestimmt ist, als vieles, was die Bleachers bislang produzierten. Da sich Antonoff aufgrund seiner Connections die Gäste nach belieben aussuchen kann, entschied er sich dieses Mal für Lana Del Rey als Duettpartnerin für den Song "Alma Mater". Antonoffs eigene musikalische Vorlieben (etwa ein gelegentlich auftauchendes Saxophon im Clarence Clemons-Style ("Call Me After Midnight"), Brian Eno Glam-Rock bei "Modern Girl" oder lakonischer Betroffenheits-Gesang im Stile von Matt Berninger ("Isimo") - lassen sich aus dem so entstandenen Mix ebenso heraushören, wie die in Zusammenarbeit mit den genannten Superstars gewonnenen musikalischen Erkenntnisse aus der Pop-Produktion. Als Über-Produzent hält sich Antonoff dabei erfreulich zurück und belässt das Material trotz gelegentlicher Vocoder-Effekte ("We Are Going To Know Each Other Forever") oder R'n'B-Einwürfe ("Ordinary Heaven") in einem angenehm organischen Grund-Setting. Letztlich klingt das Album dann genauso aus der Zeit gefallen und überraschend untrendy, wie viele von Antonoffs Erfolgs-Produktionen.


-Ullrich Maurer-



 
 
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