Bereits lange, bevor sich die Schweizer Band Soft Loft daran machte, die Songs ihres nun vorliegenden Debüt-Albums aufzunehmen, hatten sich Frontfrau/Songwriterin Jorina Stamm und ihre Musiker mit der Veröffentlichung ihrer ersten EP "'In Case You Still Get Lonely" und einer Reihe von Festivalauftritten auch in unseren Breiten schon einen Namen als Next Big Thing in Sachen Swiss-Indie-Pop gemacht. Auf der EP suchten sich Soft Loft zunächst mal einen geeigneten musikalischen Stil zwischen New Wave-, Grunge-, Schrammel und Songwriter-Pop mit Laurel Canyon-Flair und bei den erwähnten Live-Shows präsentierten sie sich bereits als eingespieltes Team und hatten da auch bereits die Songs ausformuliert im Gepäck, die nun auf der von Gianluca Buccellati (der immerhin auch schon für Lana Del Rey und Arlo Parks gearbeitet hatte) produzierten LP "The Party And The Mess" zu finden sind.

Kurz gesagt verfügen Soft Loft mit Jorina Stamm über eine verlässliche Quelle für brillante Indie-Pop-Songs und intelligente, im Konversations-Stil angelegte Lyrics über kleine Geschichten, die das Leben schrieb - wie zum Beispiel jene von Jorinas Oma, die sich wünschte, ihr Leben mit einer großen Party mit viel Champagner in ihrem roten Lieblingskleid beenden zu können. Es sind Details wie diese, die unter dem Strich dieses Album auszeichnen und authentisch machen. Das gilt übrigens auch auf der musikalischen Seite, denn oft bestechen die Songs nicht durch große Hooklines oder Power Chords, sondern durch charmant-komplexe Gitarrenvignetten oder ungewöhnlich akzentuierte rhythmische Effekte, die stets an Stellen auftauchen, wo man als Hörer nicht danach gesucht hätte - was die Sache immer wieder spannend und hörenswert macht. Und dass Jorina einen ihrer Tracks "Joni" nennt, kommt nicht von ungefähr, denn diese Hommage an ihr Vorbild macht deutlich, dass sich Jorina als Songwriterin nicht mit der erstbesten Idee zufrieden geben mag und Soft Loft dementsprechend ambitionierter agieren, als viele ihrer KollegInnen.