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Halo Maud - Celebrate Heavenly/Pias/Rough Trade
Format: CD
Nach einem Gastspiel auf dem zehnten Album "That Beautifil Feeling" der Chemical Brothers - für das die französische Songwriterin Maud Natal als Vokalistin agierte - zieht sie als Halo Maud auf ihrem neuen Album "Celebrate" wieder alle Register ihrer avantgardistischen Pop-Künste. Wie üblich arbeitet Maud sich bilingual mit englischen Slogans und französischen "paroles" durch ein buntes Panoptikum aus Ideen, Inspirationen, Zitaten und Klängen, die sich kaum konzeptionell einfangen lassen. Inspiriert von so unterschiedlichen Sachen wie Tarkovskys Science Fiction Dystopie "Stalker", dem Avantgardisten Fred Frith, dem Klang ihrer Silvertone-Gitarre, Ye Ye Pop, Erik Satie, Psychedelia oder tanzenden Frauen erschuf Halo Maud einen Kosmos aus Klängen und Stilen, der sich hören lassen kann.
Deutlich expansiver angelegt als ihre Prä-Pandemische Debüt LP "Je suis un île" von 2018 schlägt Halo Maud mit dieser Produktion die Brücke vom 60er Low-Fi-Charme via New Wave und Dreampop zur kontemporären Indie-Pop-Psychedelia und auch zur Electronica. "Celebrate" nannte sie das Album deswegen, weil sie bei der Produktion oft vor Begeisterung herumtanzen musste. Logisch, dass sich das dann auch musikalisch bemerkbar macht. Unterstützen ließ sie sich dabei von Greg Saunier von Deerhof, der auch produzierte und Kollege Flavien Berger, mit dem sie das als avantgardistisches Vokal-Experiment angelegte Frith-Cover "Iceberg" inszenierte. Aus so vielen Ideen hörbare Pop-Songs zu konstruieren, ist schon eine Kunst für sich - und die gelingt Halo Maud auf diesem Album dann doch erstaunlich oft.
-Ullrich Maurer-
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