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Maggie Rogers - Don't Forget Me Capitol/Universal
Format: LP
Nachdem sich Maggie Rogers unter dem Eindruck der Lobhudeleien eines Pharell Williams (und natürlich des Zuspruches der Fans) dazu hinreißen hatte lassen, ihre beiden letzten Major-Scheiben mehr oder minder hemmungslos in einem - zugegebenermaßen ansprechenden und intelligent geschusterten - Pop-Setting anzulegen, tritt sie mit dem nun vorliegenden, dritten Major-Werk "Don't Forget Me" einen Schritt zurück, besinnt sich auf ihre Roots als klassische Songwriterin und macht einfach das, was ihr unter dem Motto eines "Albums für einen Sonntag-Nachmittag zu dem man im Auto lauthals mitsingen kann" in den Sinn kam. Der Opener "It Was All Coming Along" lässt noch befürchten, dass es in der puren Pop-Richtung weiter gehen könnte - aber schon Track #2 "Drunk" flirtet mit Rock-Sounds, "So Sick Of Dreaming" hätte auch von Fleetwood Mac stammen können, "The Kill" erforscht die Möglichkeiten moderner New Wave-Sounds, und spätestens mit dem Folk-Pop-Track "If Now Was Then" und der klassischen Torchsong-Ballade "I Still Do" geht es wieder zurück zu den Roots als Folk-orientierte Singer-Songwriterin, die nur gelegentlich mal in Richtung R'n'B schielt. "All The Same" ist dann sogar ein klassischer Folk-Song geworden. Das Schöne dabei: Hier dominiert dann keine der genannten Zielrichtungen, sondern alles wird munter miteinander verwoben, so dass alle Fanfraktionen paritätisch bedient werden. Inhaltlich ist das Ganze ein leicht melancholischer Trip down Memory Lane, während der abschließende Titeltrack dann ein ein wehmütiger Abgesang an die guten alten Zeiten mit einer Prise Empowerment geworden ist - wobei Rogers dann hier auch gesanglich zur Höchstform aufläuft. Das passt alles sehr gut zusammen und driftet trotz aller Eingängigkeit niemals ins Banale ab.
-Ullrich Maurer-
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