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Kristin Asbjørnsen - Hjemveier Kirkelig Kulturverksted
Format: CD
Fast 20 Jahre hat es gebraucht, dass sich die norwegische Songwriterin Kristin Asbjørnsen dazu durchringen konnte, ein ganzes Album in ihrer Muttersprache einzuspielen - und es damit ihrer Landsfrau Kari Bremnes gleichzutun. Während die Gute nämlich in Kollaborationen und in Band-Projekten immer schon mal auf norwegisch sang, präferierte sie auf ihren bislang vier Solo-Werken bislang englische Texte. Musikalisch legte sie die Grundlage für das trefflich betitelte Album "Hjemveier" (Heimwege) bereits mit ihrem letzten Album "Traces Of You", auf dem sie mit afrikanischen Rhythmen und liturgischen Grundstimmungen experimentierte, die sie in einem transparenten, jazzigen Umfeld leichtfüßig zu einer luftigen Melange mit leicht düsterem Unterton verquickte. Die Sache mit der liturgischen Grundstimmung trieb sie auf dem neuen Album nun noch voran - was vermutlich daran liegt, dass Kristin als Pfarrerstochter in einem religiösen Haushalt aufwuchs und sich immer schon mit spirituellen Musikformen beschäftigte (nicht umsonst benannte sie ihr Solo-Debüt nach dem Spiritual "Wayfaring Stranger"). Dass auch der weltmusikalische Ansatz auf dem neuen Werk noch stärker in Zentrum rückte, liegt daran, dass neben Klavier und Gitarre auch exotische Instrumente wie Calabasse oder Kora zum Einsatz kommen. Dafür im Gegensatz zurückgefahren wurden im Vergleich bluesige und folkige Elemente US-amerikanischer Prägung. Wenn das Video zu dem neuen Song "Godt å komme hjem" ein Anhaltspunkt sein soll, dann geht es auf dem Album um das Thema "Heimkehr" in verschiedenen Ausprägungen. Freilich funktioniert das Ganze auch auf lautmalerischer, klanglicher Ebene ohne die erzählerische Note der norwegischen Lyrics.
-Ullrich Maurer-
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