Ein etwas eigenartiges Konzept hat sich das international besetzte Ensemble Ernte als Grundlage für seine weltmusikalischen Jazz-Eskapaden ausgesucht. Es geht nämlich um antifaschistische, antirassistische und antiimperialistische Kampf-, Partisanen-, und Arbeiterlieder, die allerdings auf instrumentaler Basis (Blasinistrumente, Vibraphon und Rhythmusgruppe) interpretiert werden. Das Material ist dabei international angelegt und berücksichtigt werden portugiesische, französische, englische und natürlich deutsche Beispiele - darunter als vielleicht bekanntestes das Lied der "Moorsoldaten". Musikalisch orientieren sich Ernte dabei aber weniger an dem zugrundeliegenden Material, sondern an Vorbildern aus dem Bereich der Jazz Musik (John Coltrane, Carla Bley oder Sonny Rollins werden explizit genannt) die dann mit weltmusikalischen Vibes - etwa afrikanischen Rhythmen, folkloristischem Klezmer, Volks- und Blasmusik vermengt wurden. Das macht jetzt musikalisch durchaus alles Sinn und ist auch irgendwie unterhaltsam. Es wäre bloß mal interessant zu erfahren, warum Ernte diesen Weg eingeschlagen haben.