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Fink - Beauty In Your Wake

Fink - Beauty In Your Wake
R'COUP'D/Rough Trade
Format: LP

Das, was die Musik von Finnean "Fink" Paul Greenall im Wesentlichen schon seit jeher auszeichnete, ist - ungeachtet des musikalischen Formats - eine gewisse motorische Unerbittlichkeit. In der Vergangenheit führte das Mitte des letzten Jahrzehnts oft in die rhythmische Abstraktion, einfach weil dem Mann das Element der Melodie weniger wichtig war, als die komplexen, konsequent verschachtelter Gitarrenfiguren, die in ihrer Konsequenz ihre Basis weniger im Folk-Ambiente als vielmehr den Prinzipen der klassischen Minimalmusik hatten - oder aber von Finks Arbeiten auf dem Dance-Sektor inspiriert schienen. Nachdem der Meister dann nach Berlin zog und zusammen mit dem Produzenten Flood (der ihn seither öfter betreut) das Blues-Album "Fink's Sunday Night Blues Club, Vol 1" einspielte, weichte Fink dieses Prinzip allmählich auf.

Besonders auf dem nun vorliegenden, neunten Album scheinen Melodie und Rhythmus in symbiotischer Weise zueinander gefunden zu haben, ohne dass der transzendente Charakter früherer Aufnahmen ganz aufgegeben wurde. Das Material spielte Fink innerhalb von 30 Tagen mit seinen Tourmusikern Tim Thornton und Guy Whittaker in der Abgeschiedenheit des kleinen Dorfes Zennor in seiner Heimat Cornwall ein und arbeitete dabei erstmals mit Produzent Sam Okell zusammen, der sich ein Namen mit Remixes der Beatles-Alben "Get Back" und "Seargent Peppers Lonely Hearts Club Band" gemacht hatte. Der ursprüngliche Plan, ein Folk-Album einzuspielen, geriet unter dem Eindruck der gemeinsamen Spielfreude der Beteiligten schnell ins Hintertreffen, so dass sich Fink & Co. eher in Richtung der atmosphärisch angelegten Alben der Frühphase bewegten - allerdings eben bei aller Transzendenz eben auch unter Zuhilfenahme echter Melodielinien und konventioneller Songstrukturen inklusive Strophen und Refrains - wie beispielsweise beim Opener "What Would You Call Yourself", dem Track "I Don't See You As Others Do" und letztlich auch der reduzierten, abschließenden Piano-Ballade mit Gospel-Flair namens "So We Find Ourselves In Love With You". In seinen Lyrics macht sich Fink Gedanken zum Thema "Wahrnehmung" - sowohl die Selbstwahrnehmung, wie auch jene anderer und deren Wahrnehmung das Selbst betreffend. Zweifelsohne hat Fink seine ganz eigene musikalische Sprache gefunden und hievt diese mit seinen Musikern mit diesem Album - zumindest teilweise - auf ein neues, zugängliches Level.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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