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Tonträger-Review
 
Kitty Solaris - James Bond

Kitty Solaris - James Bond
Solaris Empire/Broken Silence
Format: CD

Die Berliner Musikerin Kitty Solaris gehört seit Jahren zu den beständigsten Indie-Künstlerinnen überhaupt und legt regelmäßig neue Alben auf, auf denen sie ihren Traum von einer Welt, in der der New Wave-Pop nie altmodisch geworden ist, weiterspinnt. Das ist natürlich auch auf ihrem neuen Werk "James Bond" nicht anders. Es ist ja bei KünstlerInnen, die schon so lange im Geschäft sind, nicht ganz einfach einzuschätzen, woran es denn liegt, warum ihre jeweiligen Elaborate so klingen, wie sie es tun. Im Falle von "James Bond" mag es dann vielleicht daran gelegen haben, dass sich Kitty dieses Mal eine ganze Reihe von unterschiedlichen Themen ausgesucht hat, die über persönliche Anekdoten hinausgehen und somit ein fast schon politisches Spektrum streifen, dass "James Bond" musikalisch zweifelsohne zum Stärksten gehört, was sie bislang auf die Beine stellte. Ganz ohne die ansonsten üblichen Rückbezüge auf die vorangegangenen Projekte tobt sich Kitty mit ihren Musikern zwischen Dream- und Indie-Pop, Disco, Elektronika und natürlich klassischem New Wave-Pop aus und schuf eine Songsammlung mit etlichen memorablen Melodie- und Refrain-Momenten, die beim ersten Hören schon in den Kopf gehen und dann so schnell auch nicht wieder daraus verschwinden.

Am gelungensten sind dann die thematisch überraschendsten Tracks: "Peace Train" ist ein klassischer Protestsong der auf die memorable Zeile "Fighting for peace is like fucking for virginity" aus den Vietnam-Protest-Zeiten zurückgreift; der hallizinogene Psychedelia-Track "Ayahuasca" beschäftigt sich mit dem Thema Wiedergeburt und der fast schon grotesk schlecht getimte Manifest "Heroes" ruft zur Freisetzung des (zum Zeitpunkt der Aufnahmen selbstredend noch einsitzenden) Julian Assange auf - da hat Kitty also etwas zu lange gewartet. Abgerundet wird der Songreigen mit einer gelungenen Cover-Version von Robert Palmers "Johnny & Mary", der aufgrund der behutsamen Umsetzung als entschleunigte Homespun E-Pop-Nummer den Blick eigentlich auf die zeitlosen Lyrics des Songs richten würde, wären nicht ausgerechnet hier die Vocals besonders psychedelisch verhallt. Musikalisch ist "James Bond" allerdings auf jeden Fall eine satte All-Killer-No-Filler-Angelegenheit geworden, die deutlich macht, dass sich Konsequenz und Durchhaltevermögen bei einer soliden visionären Grundlage eben manchmal doch auszahlen.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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