|
Kite - VII Dais/Cargo
Format: CD
Es ist schon alleine deswegen nicht ganz einfach, das erste echte Longplayer-Projekt des schwedischen Elektronik-Duos Kite (nach immerhin 16 Jahren gemeinsamen Wirkens) beschreibungstechnisch zu erfassen, weil es sich dabei im Grunde genommen nicht um eine Album mit neuem Material handelt. Stattdessen suchten sich Nicklas Stenemo und Christian Berg 14 Tracks aus ihrem Repertoire aus, die zuvor auf den trefflich "I" bis "VI" benannten EPs des Duos veröffentlicht wurden und bearbeiteten und remixten diese auf zum Teil dramatische Art und Weise. Dann wurden die Tracks in einen kontextuellen Zusammenhang gestellt, der sich vielleicht am Besten als "Club-Opera" (also im Sinne von "Rock-Opera") beschreiben ließe. Daraus ergibt sich dann auch der Titel des Projektes "VII".
Wie einige ihrer Kollegen aus der skandinavischen Elektronik-Szene auch, arbeiten Kite dabei auch kollaborativ mit Gästen zusammen - in dem Fall z.B. mit Blanck Mass, Anna von Hausswolff und Henric de la Cour. Im Prinzip klingt das dann häufiger auch mal so, wie das Röyksopp, The Knife oder Fever Ray vorexerziert haben. Schon aufgrund der unterschiedlichen Gesangsstimmen - aber auch, weil die Tracks atmosphärisch dann doch schon sehr unterschiedlich ausgerichtet sind -, klingt das Ganze dann noch mehr nach einem Mixtape, als das vielleicht geplant war. Immerhin gibt es so zwischen Ambient-Drones, dramatischen Orchester-Soundtracks, Jazz-Improvisationen, avantgardistischen Klangexperimenten, Glam-, Kook-, Dream- und Artpop sowie immer wieder treibenden Club-Beats und Grooves so ziemlich alle Aspekte des dramatischen Kite-Tuns zu bestaunen.
-Ullrich Maurer-
|