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Tonträger-Review
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Allegra Krieger - Art Of The Unseen Infinty Machine Double Double Whammy/Bertus
Format: LP
Ein rechter Bastard - oder doch zumindest ein Hybrid - ist das fünfte Album der New Yorker Songwriterin Allegra Krieger geworden. Das könnte damit zusammenhängen, dass die für ihre philosophisch/surrealistischen Songtitel und Lyrics bekannte Musikerin die musikalischen Bestandteile ihres Tuns deutlicher voneinander trennte und gegenüberstellte als noch auf ihren letzten Alben. Die Sache ist nämlich die, dass die Scheibe zur Hälfte aus perfekt komponierten Hippie-Folkdream-Pop-Songs mit gelegentlichen Indie-Rock-Impulsen besteht, die allesamt in unter zwei bis drei Minuten auf den Punkt kommen. Die andere Hälfte besteht dann aus verstiegen/avantgardistischer Folk-Psychedelia, bei der eifrig mit Atonalität bzw. angeschrägten Harmonie-Folgen gearbeitet wird. In beiden Fällen kommt es zudem nicht darauf an, dass hier immer alles punktgenau aufeinander abgestimmt (bzw. überhaupt gestimmt) daherkommt, sondern in jeder Hinsicht Grenzen verschoben werden - nur halt ein Mal in Richtung Optimierung und ein Mal in Richtung Abenteuerland. Noch auf Allegras letztem Album "I Keep My Feet On The Fragile Plane" waren diese beiden Extreme mehr miteinander vermischt - und fielen deswegen weniger auf.
Dennoch: Unter dem Strich begeistert das Album durch die Konsequenz, mit der sich Allegra gegen Konformismus und Erwartungshaltungen stemmt und lieber am Experiment scheitert als sich in sicher geglaubten Formalismen zu ergehen. Dann überwiegen auch die kompositorisch sehr klug angelegten Songs und Allegras empathischer Vortrag, denn versöhnlichen Schönklang wird sie eh nicht im Sinn gehabt haben.
-Ullrich Maurer-
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