Der Wechsel zum Label Listenrecords scheint auch bei Caterina "Missincat" Barbieri einen kreativen Boost ausgelöst zu haben. Zunächst erschien mit "10" das erste Album, bei dem Caterina auf ihre italienische Muttersprache zurückgriff - und nun legt sie (jetzt wieder auf englisch) ihr bisheriges Magnum Opus "Earthling" vor. Obwohl dieses Album nicht aus einem Guss heraus entstand (wie Caterina einräumt), klingt es doch genau so und bietet zudem vieles Neues. Beispielsweise arbeitete Caterina erstmals mit anderen Musikern an den Texten und der Produktion des Albums. Anstatt vollständig das Kook-Pop-Konzept weiterzuführen, das sie mit ihren ersten drei Scheiben erfolgreich etablierte, erweiterte sie ihr Soundspektrum für dieses Projekt sowohl um organische wie auch elektronische Bestandteile - und verknüpfte diese beispielsweise in Songs wie "Heart Of Fire" oder "Twice", wo akustische Percussion, Cello und/oder Piano und warme Synthie-Klangwolken in einem plüschigen Dreampop-Szenario zusammengeführt werden. Gitarren haben in diesem Zusammenhang bestenfalls noch eine ornamentale Funkion. Mit dem Radiohead-Cover "Karma Police" kehrt sie schließlich dann doch wieder zu ihren Kook Pop Roots zurück und schließt so den Kreis zu ihrem musikalischen Erbe. Letztlich bietet das verträumt philosophische Werk aufgrund seiner demonstrativ zur Show getragenen Sanftmütigkeit und Friedfertigkeit auch einen veritablen alternativen Soundtrack zu unseren ansonsten dann doch recht aggressiv informierten Zeiten.