Irgendwie hat es das Groninger Trio Meadowlake geschafft, Buck Meek (seines Zeichens Gitarren-Whiz bei Big Thief) zu gewinnen, das dritte Album der Band zu produzieren - und das auch noch im kalifornischen Topanga Valley in Bucks neuem Studio. Gemischt wurde dann in New York von Phil Weinrobe (der auch schon für Buck Meek arbeitete, aber auch für Adrienne Lenker oder Indigo Sparke) und gemastert hat die Tontechnikerin Heba Kadry, die - wen wundert es noch - auch schon für Big Thief gearbeitet hat. Bei aller musikalischen Eigenständigkeit, die Meadowlake auf dieser bemerkenswert geradlinigen Rockscheibe also demonstrieren (einfach indem sie das Indie-Rock-Thema mit heiterer Gelassenheit aus der europäischen Sichtweise betrachten), nimmt es also kein Wunder, dass die zehn wirklich ausgezeichneten, für gewöhnlich von polternden Rhythmen, coolen Americana-Grooves, hypnotischen Hooklines und Gitarrenriffs und nicht zuletzt von Jarno Olijves fast schon sanftmütigem Gesang (der gelegentlich von Bassistin Gertine Veenstra unterstützt wird) geprägt werden, konzeptionell und klanglich schon ein wenig in die Richtung von Big Thief verweisen. Gelegentlich, wie z.B. bei den melancholischen Balladen "Nothing Will Hold Me Back" und "Over", kommen dann auch noch akustische Instrumente zum Tragen. Das ist alles insofern erstaunlich, als dass sich Meadowlake - zumindest auf ihrer Facebook-Page - noch als "Dreampop Trio" ausloben. Die Reise nach Kalifornien muss also auch eine Art Bildungsreise für das Trio gewesen sein.

Das Ergebnis ist auf jeden Fall eine bemerkenswert authentische, Indie-Rock-Scheibe mit einem gewissen, aber nicht dominierenden Americana-Flair. Dass das Album so geradlinig und schlüssig geraten ist, lag dabei sicher nicht nur an dem Umstand der Big Thief-Assoziationen, sondern auch daran, dass Meadowlake sich 2023 vom Quintett zum Trio gesundgeschrumpft hatten und sich nun somit auf das Wesentliche ihres Tuns konzentrieren können.