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Tonträger-Review
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Benzii - Spirallore Motor Music
Format: EP
Blut, Schweiß, Tränen, Staub und Schmutz spielen insbesondere in den Bildwelten der Berliner Dark-Pop-Queen Benzii stets eine große Rolle. Für die aktuelle EP "Spirallore" (die mit sieben Tracks recht üppig ausgefallen ist) scheint es ihr aber um etwas ganz anderes gegangen zu sein, als sich die Seelenpein klanglich und visuell wegzuarbeiten. Erstmals gibt es versöhnliche Coming-Of-Age-Tracks - sogar mit einer gewissermaßen hedonistischen Ausprägung. Im Titeltrack "Beine spüren" geht es etwa um Erfahrungen im Tanzhaus, in "morgengrau" geht es um die Nachwirkungen solcher durchtanzter Nächte, "riding it" ist eine musikalische Durchhalteparole und "skin deep" bietet Eskapismus und Traumtänzerei. Musikalisch gibt es auch einen Wandel zu verzeichnen: Statt abrasiver Industrial-Sounds gibt es geradlinigen E-Pop, Club-Grooves. R'n'B-Breaks und im Paul Seul Remix des Titeltracks sogar recht puristische Harcore-Techno Sounds. Die mehr oder minder konsequente Hinwendung zur EDM hat Benzii sichtlich gut getan - und eröffnet ihr zudem auch neue Möglichkeiten außerhalb der bislang favorisierten Nachtschatten-Thematik.
-Ullrich Maurer-
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