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Dwight Yoakam - Brighter Days Via/Thirty Tigers/Membran
Format: LP
Ganze neun Jahre ließ sich der Grammy-prämierte Country-Outlaw Dwight Yoakam Zeit für ein neues Album. Diese Zeit nutzte er zwar nicht, sein musikalisches Konzept grundlegend zu überdenken, scheint aber zumindest Wert darauf gelegt zu haben, seinen bereits vor 20 Jahren perfektionierten Bakersfield-Twang-Sound mit viel Punch und Rock-Power auf ein zeitgemäßes Level zu hieven. Daran ist nichts Verwerfliches, denn oft genug entschließen sich Musiker von der Statur Yoakams dafür, im Alter in Richtung Mainstream abzuwandern. Aber mit Songs wie dem erstaunlich harschen Blues-Rocker "Can't Be Wrong" und dem Roots-Rock Track "A Dream That Never Ends" zeigt Yoakam, dass er nicht engstirnig agiert - auch wenn er auf den Country-Herzschmerz-Schmalz keineswegs verzichten mag. Dazu zeigte er mit dem psychedelisch verbrämten Cover des Cake-Songs "Bound Away" und indem er den Popmaster Post Malone überredete, in dem Honky-Tonk- Ditty "Don't Know How To Say Goodbye" seinen Einstand als Country-Crooner zu geben, dass er auch über eine ordentliche Prise musikalischen Humors verfügt. Kurz nachdem erst der Outlaw-Veteran Joe Ely mit seinem brillanten Album "Drive To Drive" gezeigt hat, wie Tradition und Moderne selbst im hohen Alter noch mit leichter Hand zusammenzubringen sind, zeigt auch Dwight Yoakam, dass mit den (inzwischen alten) Country-Revoluzzern auch heutzutage noch zu rechnen ist.
-Ullrich Maurer-
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