Auf seinem neuen Album schlägt der "Pop-Maximalist" Yusuf Sahilli für ihn neue Wege ein und betätigte sich (entsprechend des Titels der LP) zusammen mit einer Gruppe interdisziplinärer Berliner Musiker, einem Streicherquartett, einer Bläsersektion und monumentalen Chören als leitender Visionär eines Kollektivs. Stilistisch wandte sich der Musiker dabei nicht etwa seinen Roots als Neo-Klassiker oder Blues-Man zu, sondern einer großen, symphonischen Idee, in der er mit den Strukturen und Harmonien progressiver Rockmusik flirtet - nur halt in einem monumentalen Setting, in dem keine Geste groß genug, keine Harmoniefolge zu gewaltig und kein Arrangement üppig genug sein kann. Mit einem Wagemut, wie man ihn ansonsten nur von musikalischen Grenzgängern kennt, gelingt es Yusuf Sahilli, seine musikalischen Ideen - so eklektisch sie auch sein mögen - in Form zwar ambitioniert angelegter, aber dennoch funktioneller Pop-Songs einzufangen. Dazu stellt Sahilli inhaltlich Fragen von kosmischer Größe - nicht um sie zu beantworten, sondern um Denkanstöße zu geben. Dem Erfolg dieses Projektes steht eigentlich nur entgegen, dass es zu intelligent, philosophisch und mystisch für die Charts ist - und dass Sahilli nicht eben der gefälligste, charismatische Sänger ist. Freunde von Musikern mit Visionen (etwa Radiohead) dürften von diesem Album indes begeistert sein.