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Tonträger-Review
 
Turbostaat - Alter Zorn

Turbostaat - Alter Zorn
Pias/Rough Trade
Format: LP

Klangen die schon immer so? Ist schon so lange her, dass Turbostaat eine neue Platte releasten. Vor fünf Jahren erschien das formidable "Uthlande", jetzt folgt endlich "Alter Zorn". Und ja. Sie klangen schon immer irgendwie so. So gut, so besonders, so einzigartig. So relevant. Und doch ist etwas anders. Turbostaat sind ausgeflogen. Von der Küste in die Großstadt. Sie sind quasi sich selbst gefolgt. Klingen aber wie früher. Wir wiederholen uns.

Wir hören auch immer wieder "Alter Zorn". Genauer gesagt: hören zu. Denn das ist so schön. Man vergisst den Rest, den Moment, das Gute und das Schlechte. Das viele Schlechte. Turbostaat singen: "Hier gibt es keine Hoffnung, nur noch Ernst und Heroin." Ist natürlich nicht immer so. Und nicht überall. Trotzdem macht diese Platte auf merkwürdige Weise glücklich. Weil sie natürlich wunderschön ist. Turbostaat-Punk. Mal schroff und schnell und toll (ganz besonders toll: in "Winograd" fallen Bomben auf dein Herz, "Nachtschimmel" ist auch super). Dann wieder verträumt, ultra-atmosphärisch, voller Melancholie und Gefühl. Und dann fühlt man ganz besonders, dass da jemand für einen da ist. Eine Band. Die an dich denkt und wie du denkst. Und doch Sachen singt, die man mal wieder nicht versteht. Aber immer wieder hören möchte. "Alter Zorn" ist neue Liebe. Alte Liebe, wahrscheinlich unendliche Liebe.


-Mathias Frank-


Video: "Scheissauge"
Video: "Jedermannsend"

 
 
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