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Tonträger-Review
 
Avec - Avec

Avec - Avec
Jim Bob/Membran
Format: LP

Künstler, die darauf verzichten, ihrer neuen Veröffentlichung einen eigenen Titel zu geben - obwohl es sich nicht um das Debüt handelt -, betrachten dieses ja für gewöhnlich als persönliche musikalische Visitenkarte. Das ist sicher auch im Fall der österreichischen Songwriterin Miriam "Avec" Hufnagel der Fall, die ihr viertes Album "Avec" interessanterweise selbst als Rettungsanker und Begleiter in schweren Zeiten bezeichnet. Deutlich wird das auch am nachdenklichen Tenor der Lyrics und an der gedämpften Power der musikalischen Ausrichtung. Zwar gibt es auch immer wieder rockige Momente (und sogar abrasive Gitarrensoli wie z.B. im Opener "Veronica") - aber die meisten Tracks kommen als melancholische Balladen oder Mid-Tempo-Nummern daher. Das erinnert dann in gewisser Weise an das, was ihre Landsfrau Maria Berger als Oska macht, ist aber weniger romantisch indiziert - was kein Wunder nimmt, denn offensichtlich verarbeitet Avec auf diesem Album Enttäuschungen, unerfüllte Erwartungen, Rückschläge und (Ent)täuschungen im Rahmen einer auseinanderbrechenden Beziehung.

Als gewiefte Indie-Musikerin (die inzwischen auch ein eigenes Label hat) weiß Avec aber genau, wie sie kitschige Larmoyanz und süßliche Melancholie auf der musikalischen Seite durch entsprechend erdige, organische Sounds und einfallsreiche Arrangements vermeiden kann. Songwriterisch hat Avec seit den Anfangstagen mächtig zugelegt - und gibt sich gewiss nicht mit der erstbesten musikalischen Idee zufrieden, sondern setzt auf strukturelle Vielschichtigkeit, Dymamik und eine gewisse, erfreuliche Unvorhersehbarkeit mit Überraschungscharakter. Elegante Zutaten wie z.B. die mäandernde Trompetensounds von "It Was Love For Me Too", der wabernde Synthie in "Passenger Seat" oder das Akkordeon in "Misconception" lassen dann immer wieder aufhorchen. Schade nur, dass Avec bei der Verarbeitung des Themas nicht zu einer versöhnlichen Auflösung gelangt. Der musikalisch vielleicht aufmunterndste Track ist dabei dann nämlich der Revenge-Song "I Hate You So Much".


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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