Natürlich hat die schwedische Songwriterin Sarah Klang auch schon auf ihren bisherigen vier Alben Persönliches aus ihrem Leben in ihren Lyrics verwurschtelt. Das ging nur zuweilen etwas unter, weil eher der Klang ihrer Stimme und die oft plüschigen Dreampop-Arrangements im Zentrum der Aufmerksamkeit der Zuhörer standen. Deswegen war es vielleicht gar keine schlechte Idee, dass Sarah für ihr nun vorliegendes, persönlichstes und autobiographisch relevantestes Album den Schritt über den großen Teich wagte und die neuen Songs in L.A. zusammen mit dem Grammy-prämierten US-Musikus Eric D. Johnson einspielte.

Während Sarah Klang in ihren neuen Songs auf anrührende Weise aus ihrem Leben berichtet und dabei von der frühen Jugend über die Teenager-Jahre bis hin zur Mutterschaft alle relevanten Phasen aus einer spezifisch feministischen Perspektive abräumt, sorgte Johnson dafür, dass er die Arrangements des neuen Materials mit einem leichtfüßigen Westcoast-Touch anrichtete und dabei auf seine Erfahrungen zurückgriff, die er mit seinem eigenen Projekt Fruit Bats und als Mitglied von The Shins und nicht zuletzt Bonnie Horse Lightman gesammelt hatte. Dabei achtete er aber offensichtlich darauf, mit allzu deutlichen Americana-Referenzen (insbesondere der Sarah Klang oft fälschlicherweise angedichteten Country-Elemente) zu sparen und die Songs stattdessen in einem ungezwungenen Gitarrenpop-Setting mit Laurel-Canyon Touch anzurichten - und dabei natürlich auch die inhärente skandinavische Melancholia Sarah's in Betracht zu ziehen.

Das Ergebnis ist eine moderne Storyteller-Scheibe mit kämpferischer Empowerment-Note, auf der sich Sara Gedanken über Themen wie Schönheits-Ideale, Bodyshaming, Teenage-Angst, Mutterglück, Beziehungsgeschichten und natürlich das Erwachsenwerden im Allgemeinen macht - und somit ihre Coming Of Age-Phase offensichtlich zum Abschluss bringt.