Spielt die Herkunft eine Rolle? Im Grunde niemals und nirgendwo. In der Musik aber ist sie dann doch manchmal zumindest ein wenig relevant. Grunge aus Seattle, Punk aus England oder Kalifornien, Straßenrap aus Berlin, Jazz aus New Orleans, Hamburger Schule. Da weiß man, was einen erwartet. Man ahnt dagegen nur, was The Bolokos spielen. Die kommen aus Goyave, einer Gemeinde auf der Insel Basse-Terre, Guadeloupe und damit aus der Karibik. The Bolokos sind eine Punkband.

"Tropikal Noise" ist der perfekte Titel und beschreibt den Stil des Trios außergewöhnlich, spielt es doch rohen, räudigen Streetpunk und melodischen Punkrock und mischt diesen mit unter anderem karibischen Rhythmen, kreolischen Einflüssen und Gwo Ka. Mal mehr dies, mal mehr das und doch nicht alles. Denn obendrauf gibt’s zum Beispiel Rancid-Ska, Ukulelen, Mundharmonikas und Keyboards. Fix was los also und ganz schön bunt. Und vor allem: eigen. Denn auch wenn man hier mal an The Interrupters ("Caribbean Dream") denkt und dort an die Dropkick Murphys ("We Are The Bolokos"), hat man eine Platte wie diese sonst noch nicht gehört. Freut sich aber, dass man dieses nun endlich tun kann. Und noch oft tun wird.