Ein bisschen wuselig ist sie ja schon geworden, die neue 16-teilige Songsammlung des musizierenden Geschwisterpaares Abor & Tynna aus Österreich. Aber da das ganze Projekt "Bittersüß" sowieso von vorneherein nur digital aufgelegt wird, ist davon auszugehen, dass der Album-Gedanke hier sowieso nicht im Zentrum gestanden haben wird. Die 16 Tracks, in denen sich Tynna als Texterin und Abor musikalisch mit den Sorgen und Nöten der Generation Z auseinandersetzen, überraschen dann mit einer bemerkenswerten Ideenreichtum und einer Vielzahl von stilistischen Schwenken zwischen E-Pop-, HipHop-, R'n'B- und Club/Dance-Elementen (und im Falle des Closers "Songs gehasst" sogar mit folkigem Singer/Songwriter flair).

Aufgrund dessen aber, dass sich alle Tracks der gleichen harmonischen Grundthemen verpflichtet fühlen und Gesang/Sprechgesang/Rezitation zudem im gerade angesagten, trotzigen Schmoll-Modus interpretiert werden, stellt sich über die Zeit dann doch eine gewisse Eintönigkeit ein, die durch die erwähnte musikalische Vielfalt nicht vollständig aufgefangen werden kann. Da kann es vielleicht helfen, die Sache in Portionen - etwa über die Playlists - zu konsumieren. So war das aber ja vermutlich auch gedacht.