Eigentlich ist Neal Francis ein leicht radikaler Piano-Man mit der Attitüde eines jungen Ben Folds. Und wenn nun auf seinem dritten Studio-Album "Return To Zero" auch dieser Aspekt seines Tuns wieder deutlich zum Tragen kommt, hat er die letzten drei Jahre seit seinem 2021er Werk "In Plain Sight" doch dazu genutzt, seine Songs in eine bemerkenswert soulige, ja teilweise gar funkige Richtung aufzubohren. Jedenfalls ist es keineswegs so - wie der Titel des Albums vermuten ließe -, dass Francis zum Nullpunkt zurückkehrt und an eine puristische Auslegung seiner Kunst geht.

Ganz im Gegenteil sogar: Nachdem insbesondere die ersten Tracks in die erwählt soulige Richtung gehen und mit Referenzen an den seligen Phillysound der frühen 70er aufwarten, geht es - spätestens mit dem Single-Track - "What's Left Of Me" in der Folge in Richtung eines operettenhaft/orchestralen Retro-Sounds mit Streichern, Synthesizern, Chören und live eingespielten Band-Arrangements, den man heute von Kollegen wie Jonathan Wilson oder Father John Misty gewohnt ist (die aber beide ihre Hände nicht im Spiel hatten). Stattdessen führt Francis als produktionstechnische Inspiration etwa Jeff Lynne und das Electric Light Orchestra an - und das ist ohne weiteres nachzuvollziehen. Jeder, der die vorgenannten Referenzen goutieren kann, ist mit dieser Scheibe an der richtigen Adresse.