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XIXA - XOLO Jullian/Membran
Format: LP
Ohne Zweifel ist der dritte XIXA-Longlayer "XOLO" nicht unbedingt das Album geworden, das von Brian López, Gabriel Sullivan und ihren beiden Mistreitern Winston Watson und Jason Urman zu erwarten gewesen wäre. Denn anstatt das von ihnen letztlich losgetretene Cumbia-Revival weiter zu befeuern, begeben sich die Jungs inhaltlich wie auch musikalisch auf eine psychedelische Reise in die mythologische Unterwelt Mittelamerikas. Der im ersten Track des Albums besungene "Xoloitzcuintli" (kurz "XOLO") ist etwa ein haarloser Hund, der in der Mythologie der Maya und Azteken als Führer in die Unterwelt Mictlán fungierte und der auf dem Album als Beschützer des Mädchens "Arconis" auftritt, das XIXA auf deren Reise durch alle neun Ebenen dieser Unterwelt begleiten.
Musikalisch bedeutete das, dass López und Sullivan die Cumbia-Grooves der Vergangenheit als Sprungbrett in eine düsterere, psychedelischere und experimentellere Version ihrer selbst verwenden und dabei zuweilen (wie etwa mit der musikalischen Gainsbourg Hommage "Find You There" oder mit dem Song "It Doesn't Matter" - einer Kollaboration mit Robbie Grey und Mile Conroy von Modern English) in Bereiche vorstoßen, die mit den bisherigen Bestrebungen kaum noch etwas zu tun haben. "XOLO" ist demzufolge ein nicht unattraktiver und teilweise recht zugänglicher klanglicher Irrgarten geworden, in dem die "alten" XIXA allerdings eher zu erahnen sind, als dass sie wirklich wiedergefunden werden können.
-Ullrich Maurer-
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