Kein Rückblick. Nur nach vorne. Bis heute. Ab heute. Aber heute sind Deafheaven besser als gestern. Und davor. "Lonely People With Power" nämlich ist unfassbar großartig und ein Album, an dem sich die Band und auch die anderen ab sofort messen lassen müssen. Fakt. Denn Deafheaven haben eine Platte gemacht, die berührt und dabei ratlos macht. Und glücklich. Sehr glücklich. Nur klingt sie nicht so. Sie klingt verzweifelt und traurig, dunkel, wütend und böse. Gerade zu fies und häufig voller Hass. Aber all das verpackt die Band in erhabene Schönheit, in schwarzmetallische Eleganz. Mit allem, was dazu gehört. Gekeife und Geschrei, brutale Blastbeats und immense Härte. Zumindest ganz oft. Denn dieses Album, auf dem an zwei Stellen auch kurz Jae Matthews von Boy Harsher und Paul Banks von Interpol zu hören sind, ist kein reines Black Metal-Album. Überall schimmern postrockigen Sounds durch, gerade zu sanfte, fast schon stille Momente, klare Gesänge, liebevolle, zärtliche Spielereien. Faszinierend und immer wieder beeindruckend. Und dabei so unglaublich atmosphärisch. Ein häufig genutztes Wort, aber hier einfach passend. Weil man diese Sounds, was hier eine bessere Bezeichnung als Songs ist, berühren, fühlen kann, weil sie einen packen und beschäftigen. Voller Tiefe und Erhabenheit, arrogant, großartig und opulent. Gänsehaut, Blackgaze, Monster.