Eher zufällig entwickelte sich das Projekt Miki Berenyi Trio - oder kurz MB3 - als das Vorgänger-Projekt Piroshka der ehemaligen Lush-Musikerin und ihres Partners KJ "Moose" McKillop aufgrund logistischer Probleme auf Eis gelegt werden musste und Miki und Moose mit ihrem Kollegen Oliver Cherer zusammen kamen, um ein paar Lush-Songs bei den Lesungen zu Mikis Memoiren "Fingers Crossed: How Music Saved Me From Success" spielen zu können. Schnell fand man dann auch auf songwriterischer Ebene zusammen, so dass das Trio heutzutage auf gleichberechtigter Ebene an der Entstehung der neuen Songs beteiligt ist.

Von Anfang an entschieden sich MB3 dafür, ohne Drummer zu agieren, um auf diese Weise als Live-Act logistisch flexibler agieren zu können. Die Drumparts werden dann mit Drum-Machines erzeugt, während Mikis Gitarren - wie schon zu den Dreampop- und Shoegazer-Zeiten - mit Effektkaskaden angereichert werden. Was sich im Vergleich zu den Lush- und Moose-Zeiten in den 90ern geändert bzw. weiterentwickelt hat, ist das Songwriting. Heutzutage stehen nicht mehr alleine Soundwände, Powerchords und rollende Bassläufe im Zentrum, sondern feinsinnig strukturierte Indie-Pop-Songs - mal mit mehr oder weniger Grunge-Power und jeder Menge elektronischer Bestandteile - die besonders in harmonischer und melodischer Hinsicht zu überzeugen wissen. Das von Simon Raymonde daselbst produzierte Werk schlägt in dieser Hinsicht dann eine Brücke vom klassischen hin zum zeitgenössischen Dreampop unserer Tage. Es gibt also - um bei Mikis Syntax zu bleiben - ein Leben nach dem Erfolg.