Zunächst mal ist "Socially Awkward" ein auf sympathische Weise entwaffnender Titel für das Debütalbum der aufstrebenden jungen Songwriterin Jana"Jiska" Franziska Bender. "Sympathisch" ist dabei überhaupt der Begriff, mit dem sich das wuseligen Bedroom-Pop-Universum charakterisieren ließe, in dem sich Jiska hier als Göttin der kleinen Dinge austobt. Das ist inhaltlich gemeint, denn Jiska hält nichts von dem Abhandeln universeller Konzepte, sondern konzentriert sich auf das Zelebrieren der kleinen Momente zwischen den großen Dingen, die das Leben auszumachen scheinen. Es geht hier um's Innehalten, Schmunzeln, Augenblicke, Liebe, das Mädchen von Nebenan oder Hunde. Eigentlich banale Dinge also, die aber doch irgendwie wichtig sind. Musikalisch indes hat Jiska ihre ursprünglichen Bedroom-Roots um produktionstechnische Opulenz erweitert und unterlegt ihre mit gekonntem Brit-Akzent vorgetragenen, organischen Soul-Pop-Songs mit Streichern, Keyboard, Glockenspiel, Mundharmonika, Chören, Fahrrad-Klingen, Flöten- und Drehorgel-Sounds. Alles ist denkbar - nur modern klingen möchte Jiska nicht und legt sich ein kuscheliges Old-School-Setting fest. Wie gesagt: Das ist alles sehr sympathisch.