Dass dem 15. Album der schwedischen Songwriterin Sophie Zelmani eine Schreibblockade voranging, hört man "Lake Geneva" nun wirklich nicht an - denn zusammen mit ihrem musikalischen Partner Lars Halapi als Produzent und Gitarrist erschuf sie eine Songsammlung aus zugegebenermaßen älteren Songs und neuen Kompositionen, die sich als eine Art musikalisches Sittenbild des alten Europa herausstellten - wenngleich eher zufällig, weil in einigen Songs wie dem Titeltrack, "Back To The Sea" oder "The Painting" entsprechende Fixpunkte skizziert werden. Musikalisch blieb sich die Meisterin der noblen Zurückhaltung im Prinzip treu, auch wenn sie Halapi ermunterte, mehr elektrische Gitarre als gemeinhin üblich zu spielen. Eine Rockscheibe ist dabei natürlich trotzdem nicht herausgekommen - auch wenn in Tracks wie "The Human Heart", "Wish I Could Please You" oder "Vintage Love" eine Art von Dire-Straits-Blues-Flair aufkommt, das recht gut zu dem melancholischen Tenor der Songs passt. Ansonsten aber dominiert Halapis klassisch gezupfte akustische Gitarre - während Sophies Klavierspiel nur auf dem Track "Vintage Love" implementiert wird. Am Ende kommt dabei dann trotz der erwähnten Schreibblockade dann doch eine typische Zelmani-Scheibe heraus - was die Fans sicherlich beruhigen und erfreuen wird.