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Max Tundra - Mastered By Guy At The Exchange

Max Tundra - Mastered By Guy At The Exchange
Domino Records/Zomba
Format: CD

Durchgeknallt?! Wir bitten darum! Zwei Jahre nach seinem Debüt "Some Best Friend You Turned Out To Be" liefert Ben Jacobs a.k.a. Max Tundra mit "Mastered By Guy At The Exchange" ein weiteres skurriles Album ab, das beim noch unerfahrenen Hörer anfangs höchstwahrscheinlich bloß entsetztes Stirnrunzeln oder fragende Blicke hervorrufen wird. Es wirkt tatsächlich so, als würde Ben Jacobs Keyboard, Gitarre, Drums und Spielkonsolen in einen Raum werfen, seine Frau Becky (Gesang) und ein paar Freunde (Sprechpassagen) dazusperren, alles kreuz und quer verkabeln, wild auf den Instrumenten herumhüpfen, ab und an eine Taste am Computer betätigen und am Ende kucken, was denn diesmal dabei herausgekommen ist.

Aber halt, Max Tundra produziert nicht undefinierbaren Lärm, Max Tundra erzeugt sehr wohl Musik mit Stil. Musik, die nach einem bestimmten Schema zu funktionieren scheint, auch wenn das System dahinter nicht wirklich erkennbar ist. Die zwölf Stücke auf "Mastered By Guy At The Exchange" - zwischen 59 Sekunden und sieben Minuten lang - weisen zwar eindeutig Pop-Charakter auf, bestehen gleichzeitig aber aus einem chaotischen Elektronik-Mix, der in den meisten Fällen durch (meist weiblichen) Gesang - wahlweise in Normalgeschwindigkeit oder in Zeitraffer abgespielt, zwischenzeitlich grob zerhackt oder leicht Vocoder-verzerrt - ergänzt wird. Ein bisschen erinnert Jacobs Musikstil an jenen von Jim Avignon resp. Neoangin, ist dabei aber um einiges unkontrollierter und vielfältiger, das Spektrum der zum Einsatz kommenden Sounds und Effekte breiter gestreut.

Während Passagen von "MBGATE" an Dancefloor-orientierte Elektro-Pop-Remixe erinnern, klingen Vocal-Parts von "Lysine" als wären sie aus einem Janet Jackson-Song geklaut. Die Synthie-Programmierung in "Fuerte" lässt wiederum an eine hochgepitchte Kirchenorgel denken, vermischt mit den auch am Anfang von "Hilted" eingesetzten Super Mario-Sounds (in der Gameboy- bzw. NES-Version!), während anderswo wieder computergenerierte Rhythmen dominieren ("Cabasa", "Gondry", "Acorns"). Alles in allem ist "Mastered By Guy At The Exchange" vielleicht - gerade anfangs - gewöhnungsbedürftig und sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack geraten, bietet aber auf jeden Fall großartige Abwechslung zum üblichen Musik-Einheitsbrei. Ausprobieren!



-Kerstin Kollmann-



 
 
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