Josh Ritter ist ein junger Mann aus den USA, der dortselbst und in Irland (wie Kollege Damien O) mit seinem Debüt Album bereits erste Lorbeeren einheimsen konnte. Das Goldene Zeitalter des Radios, dem Josh hier huldigt, ist jene mystische Idealvorstellung, an die sich jedermann zu erinnern können glaubt, die jedoch so nie existiert hat. Das mit dem Huldigen macht er sehr gut, der Josh, denn seine Hommage an diesen o.a. Idealzustand hat etwas durchaus Eigenständiges. Vorwiegend akustisch angelegt, arbeitet sich Josh durch eine relativ abwechslungsreiche Songsammlung, die von direkten Nick Drake-Reminiszenzen bis hin zu polternden Rockern im Stile eines Elliott Smith reichen. Für beides kann Josh nur bedingt etwas: Seine Stimme und der Sound der Gitarre klingen zufällig genau wie Outtakes von "Pink Moon" und wenn man Harmonien wie die seinen verwendet, landet man automatisch beim großen Elliott-Sound. Das soll aber seine Verdienste nicht mindern, denn als Songwriter und letztlich auch als Interpret macht Ritter schon was her. Das ist wieder eine jener Scheiben, die eher durch Understatement und Qualität zu überzeugen wissen, als durch Cleverness und Konformität.