Progressive Rock aus Ungarn - eine nicht ganz alltägliche Kost, die neugierig macht und sich im vorliegenden Fall schon nach wenigen Minuten als Leckerbissen entpuppt. Die ersten Vorläufer von Stonehenge entstanden schon 1992. Nach einigen Singleveröffentlichungen, mehreren Umbesetzungen und zunehmender Livepräsenz liegt mit "Angelo Salutante" der erste Longplayer vor. Die lange Zeit der Formierung und musikalischen Reife wurde sinnvoll genutzt, und so wissen die zwölf Tracks, überwiegend im Midtempobereich mit zahlreichen nachdenklichen Ruhezonen, durchweg zu gefallen. Das Grundgerüst bilden meist sägende, klar strukturierte Guitarrenlinien und die auffallend lebendige Bassarbeit, umspült von unaufdringlichen Keyboardparts. Der Gesang kommt durchweg in gut verständlichem Englisch und oft zweistimmig daher. Auf solistische Artistik wurde weitgehend verzichtet, progressive Frickelei wird in songdienlicher Dosierung und weitgehend rhythmisch eingesetzt. Musikalische Vergleiche mit einschlägigen Größen des Progressivebereichs bieten sich zahlreich an, ohne dass Stonehenge dabei eigenständiges Profil vermissen lässt.
Als Anspieltipp könnte man "Full Moon" mit in metallisches Gewand gehüllten orientalischen Klängen nennen. Mit optischen (weil auch aus Videoclip enthalten) und akkusitschen Traumbildern wartet "Between Two Worlds" auf. Das empfehlenswerte Album kann auf www.metalages.com geordert werden.