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Tonträger-Review
 
Shellac - 1000 Hurts

Shellac - 1000 Hurts
Touch & Go/EFA
Format: CD

Shellac können alles und wissen alles, und genau deshalb ist diese Platte wahrscheinlich auch so unfassbar gut. Wenn Produzenten selber Platten einspielen, kann das ganz schön danebengehen, wie das Beispiel Butch Vig und Garbage beweist. Shellac aber sind anders, vielleicht deshalb, weil Steve Albini anders ist. Er zieht es vor, für die Platte keine Promotion zu machen, es gibt weder Interviews noch Freiexemplare für die Presse, sondern gleich ein hartes Brett zu Beginn. “Prayer To God”, ein Gebet, in dem Albini seinen Schöpfer bittet, eine Frau (vermutlich seine Ex-Freundin) und ihren neuen Lover zu töten – just „fucking kill him“. Im Nebensatz erklärt er dazu, dass es dem Typen ruhig weh tun dürfe. Der seltsame Humor Albinis zieht sich durch die ganze Platte, die musikalisch zum Glück das Niveau des ersten Shellac-Langspielers erreicht und den etwas schwachbrüstigen zweiten Versuch so locker vergessen lässt. Shellac kokettieren mit Metal-Klischees, scheuen sich nicht vor fast kakophonischen Improvisationen, besitzen aber genug Sensibilität, dem geneigten Hörer immer genau dann, wenn er fast abschalten will, einen rohen Happen Popmusik vorzuwerfen und das Publikum so bei der Stange zu halten. Shellac gewinnen da, wo Helmet vor Jahren scheiterten. Vor Shellac kann man nur den Hut ziehen. Gäbe es doch nur eine Handvoll mehr Leute wie Steve Albini...


-Carsten Wohlfeld-



 
 
 

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