Was klingt, wie ein übler Hollywoodverschnitt über missgeleitete Stamm(el)zellenforschung, ist tatsächlich eines der interessantesten deutschen Bandprojekte im Bereich progressiver Töne. Poor Genetic Material lassen sich außer mit Alias Eye, mit denen sie sich den usnahmesänger Philip Griffiths teilen, mit nicht viel vergleichen: Von den ersten Tönen des fünften Albums "Leap Into Fall" an hat man in der Tat oft das Gefühl, zu fallen und durch Klangschichten und -farben zu sinken und zu schweben. Dieser Eindruck wird vom glasklaren Organ und unaufgeregten Vortrag Griffiths, der dennoch etwas nahezu beschwörendes hat, ebenso ausgelöst, wie von den starken Melodien, die die teils üppige Spielzeiten aufweisenden Kompositionen auszeichnen. "Rush Of Ages" z.B. ist knapp 17 Minuten lang belauschte pure Magie zwischen frühen Pink Floyd, Kamelot und Klaus Nomi. Aber, siehe oben, eigentlich kann man PGM nicht vergleichen. Selbsttest dringend empfohlen.