Die hier rezensierte 3-Track-EP stammt zwar noch aus dem letzten Jahr, doch erst jetzt landete der Silberling der Leipziger im Briefkasten der GL-Redaktion. Und der hat es ohne Zweifel verdient, auch ein paar Monate nach der regulären Veröffentlichung erwähnt zu werden. Denn er ist gut. Sehr gut sogar!

Sonaurus machen Musik zum Zuhören. Keine einfachen Party-Klänge, die man so im Vorbeigehen hören kann. Nein, ernst geht es zur Sache. Nachdenklich, ernst und düster. Die Scheibe versprüht diesen unwiderstehlichen Temple Of The Dog-Charme, man schaut lieber aus dem Fenster, als auf sein Buch. Auch musikalisch geht es in eine ähnliche Richtung, die damals auch schon Chris Cornell, Stone Gossard und Kollegen mit dem wunderbaren TOTD-Album zum Tribut an den verstorbenen Mother Love Bone-Sänger Andrew Wood einschlugen. Bedächtiges Tempo, wunderschönste Melodein, tiefe Gitarren, eine markante Stimme und dazu etwas Blues und 70er Jahre Hardrock. Das ganze ist also schon irgendwie das, was man als Grunge (nicht zu verwechseln mit modernem Gitarren-Pop á la Puddle Of Mudd) oder heute auch als Stoner-Rock kennt. Und doch wieder anders. Anders, wie es auch TOTD waren. Nicht ganz so brillant wie die und auch nicht mehr ganz so neu, aber gut. Und hoffentlich bald in einem Club in deiner Nähe.